Hautkrebsfrüherkennung
Die Zahl der Hautkrebserkrankungen ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Alleine in Deutschland erkranken pro Jahr etwa 234.000 Menschen.
Rechtzeitig erkannt, ist Hautkrebs aber in fast allen Fällen heilbar. Daher ist es wichtig, die Haut regelmäßig auf Veränderungen und auffällige
Stellen untersuchen zu lassen. Das Screening soll Hautkrebs bereits in einem frühen Stadium entdecken, um die Heilungschancen zu erhöhen. Damit
möglichst viele Menschen gar nicht erst erkranken, sollen Vorstufen erkannt und behandelt werden. Außerdem sollen Menschen, die ein erhöhtes
Risiko für eine Hautkrebs-Erkrankung haben, Empfehlungen zur Vorbeugung erhalten. Das Hautkrebs-Screening dient der Vorsorge und Früherkennung.
Deshalb richtet es sich auch an Menschen, die selbst noch keine Auffälligkeiten an ihrer Haut bemerkt haben. Die Untersuchung wird nach festgelegten
und überprüfbaren Qualitätsstandards durchgeführt. Es wird eine standardisierte Untersuchungsmethode angewendet, die Ergebnisse werden
systematisch dokumentiert. Hochrechnungen (2017) zufolge haben seit der Einführung 2008 bereits über 13 Millionen Menschen am Hautkrebs-Screening
teilgenommen.
Bei der Untersuchung wird gezielt nach Vorstufen und Frühstadien der drei Hautkrebserkrankungen Basalzellkrebs, spinozelluläres Karzinom und
malignes Melanom gesucht. Das maligne Melanom nennt man auch "schwarzer Hautkrebs". Es ist die am meisten gefürchtete Form, weil der Tumor sehr
aggressiv ist und früh Absiedlungen von Tumorzellen bildet, sogenannte Metastasen. Das maligne Melanom verursacht deshalb die meisten Todesfälle
durch Hautkrebs.
Die anderen beiden Formen werden auch als "weißer Hautkrebs" bezeichnet und treten vor allem bei älteren Menschen auf. Sie sind sehr viel weniger
aggressiv und bilden nur selten Metastasen. Ein Hautkrebs-Screening erfordert eine spezielle Fortbildung und bedarf der Genehmigung der Kassenärztlichen
Vereinigung.
Das Screening dauert ungefähr zehn bis fünfzehn Minuten. Zuerst wird die Krankengeschichte des Patienten erhoben (Gesundheitszustand, Vorerkrankungen,
Risikofaktoren für Hautkrebs). Nach dem Vorgespräch folgt die körperliche Untersuchung. Dabei wird der ganze Körper, inklusive Kopfhaut, Afterregion
und äußere Genitalien, untersucht. Es sollte auch eine Kontrolle der Mundschleimhäute, der Lippen und des Zahnfleischs erfolgen.
Denn Hautkrebs, besonders das maligne Melanom, kann überall an der Haut und an Schleimhäuten auftreten, nicht nur an Stellen, die der Sonne
ausgesetzt sind. Für die Untersuchung wird in der Regel eine helle Lampe (Dermatoskop) benutzt, entscheidend ist aber der geschulte Blick.
Werden auffällige Hautveränderungen gefunden, kann die Entnahme einer Gewebeprobe nötig sein, um die Diagnose zu klären.